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Zaunkönigin
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Zaunkönigin .

hat auf das Thema RE: die vorteile des alters im Forum Plaudereien geantwortet

die innere freiheit finde ich auch besonders wichtig.

ansonsten war/ist bei mir einiges anders.

lg
minerva


 

Mich ziehen heute noch schöne Stoffe, tolle Schnitte, ausgefallene Schuhe an. Das ist die Elster in mir. Vermutlich hat mich da meine Mutter geprägt, die viel und sehr gut geschneidert hat. Ihre Besuche der Stoffläden in den 60ern haben bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen (ich selbst habe aber diesbezüglich 2 linke Hände). Ich sehe sie heute noch, die Stoffballen und höre das Geräusch die die Ballen machten wenn die Verkäuferin sie über die ellenlange Theke rollen lies. Manche besondere Stoffe sind auch nach so vielen Jahren in meiner Erinnerung.
Und ein guter Schnitt oder ein ausgefallener Schuh, das fasziniert mich heute noch. Nur tragen möchte ich das nicht mehr (abgesehen davon, dass einiges davon ab einem gewissen Alter auch eher lächerlich wirkt) Das tragen war und ist ja auch meist mit Unbequemlichkeit verbunden und den Preis bin ich nicht mehr bereit zu bezahlen. 
Hinzu kommt natürlich die Tatsache, dass Kleider Leute machen. Das ist auch heute noch so - manchmal vermute ich, besonders bei Frauen. 
Aber auch dafür möchte ich mir die Unbequemlichkeit nicht mehr antun. Mein Auftreten hat sich geändert, ist sicherer geworden als in jungen Jahren. D.h. ich kann mich heute anders durchsetzen und muss nicht auf Außenwirkung achten. 

Bei einem muss ich Dir aber widersprechen. Bei der Aussage es habe heute niemand mehr Zeit. Bei den Jungen ist das ganz sicher oft der Fall. Aber ich stelle immer wieder fest, dass gerade die Älteren sich darüber freuen wenn man ein paar Worte an sie richtet. Mir ging es mit der Aussage "Ansprechen" auch nicht darum dadurch "Freunde fürs Leben" zu gewinnen. Es ging nur darum, dass man hier und da ein kleines Gespräch quasi am Wegesrand führt. Der kurze Plausch mit der Verkäuferin, der alten Dame beim Aldi, die junge Mutter auf der Bank, ein Patient der mit mir in der Arztpraxis wartet. Man unterhält sich mehr oder weniger lang und intensiv und geht dann seiner Wege.
Früher hat es solche Kurzgespräche bei mir so gut wie nie gegeben. Heute kommt das immer wieder vor und ich stelle fest, dass diese Art von Gespräch auch meinen Gesprächspartnern gut tun und vor allem: manchmal sind sie auch richtig interessant denn manchmal erfährt man überraschend viel über diesen Menschen. Mir geben diese Gespräche auch etwas. Kein Wunder mit einem Aphasiker zu Hause. Aber das ist es nicht nur. Mich interessieren auch Menschen und das was sie antreibt.

Ich bin froh, dass sich das bei mir so entwickelt hat, denn im Beruf hat in der Tat inzwischen keiner meiner Kollegen mehr Zeit. Wir hetzen alle durch unsere Termine. Das Gespräch in der Kaffeeküche?.... Nostalgie.. pure Nostalgie. Leider.

Was das Obrigkeitsdenken angeht.. mh.. doch, bis zu einem gewissen Grad hatte ich das schon. Nicht so, dass ich mich geduckt hätte oder alles widerspruchslos hingenommen hätte. Aber die Augenhöhe fehlte durchaus. Das ist heute anders.
Beeindrucken können mich Menschen aber dennoch. Das hat aber nichts mit Obrigkeitsdenken zu tun. Besonders bewundere ich Beharrlichkeit. In den letzten Jahren habe ich einige Menschen kennengelernt die sie an den Tag legten. 

Reisen könnten wir zwar, aber es wäre für mich mit sehr viel Anstrengung verbunden und nie wieder so, wie wir das früher erlebt haben und zudem ohne Garantie, dass es auch für mich ein Genuss und nicht nur Strapaze wird. Das zu testen, dazu fehlt mir im Moment die Kraftreserve. Erst einmal kommt der Umzug, der ist Herausforderung genug. 
Und ansonsten kann ich mich auch sehr gut in Deinem letzten Absatz wieder finden. Den Trubel brauchen wir nämlich auch beide nicht und den haben wir auch vor der Erkrankung meines Mannes nie gesucht. Und Fernreisen waren sowieso auch nicht unser Ding. Insofern .. diese Kurzreisen, die fehlen mir etwas und auch unsere Wellnessaufenthalte. Sie waren immer so entspannend und brachten uns Zeit nur für uns. Es war eine gute Zeit - und jetzt sollten wir einfach etwas finden, dass uns ähnlich viel gibt. Kommt Zeit, kommt Rat.
Hast Du für Dich einen Ersatz gefunden - außer den TV-Berichten? Es muss ja nicht das Reisen sein, nur etwas, was Dir ein ähnlich gutes Gefühl gibt.

Jetzt habe ich wieder einmal einen halben Roman geschrieben. Im Grunde ging es mir nur noch einmal darum zu betonen, dass in der Tat die innere Freiheit durch nichts zu ersetzen ist. Ich empfinde das als große Bereicherung die zudem einiges möglich macht zu dem ich früher (glaubt mir kein Mensch, war aber so) zu schüchtern war.
hat auf das Thema RE: die vorteile des alters im Forum Plaudereien geantwortet

Ich arbeite ja noch .. noch.. dieses Jahr. Und Pflichten werde ich aufgrund der Erkrankung weiterhin mehr haben als ich das in jungen Jahren hatte. 

Dennoch, Vorteile hat das Alter auch für mich.

Dieses: Hauptsache ordentlich und sauber, ja, das hat etwas. Das bedeutet für mich auch, ungeschminkt zum Bäcker gehen. Das hätte ich in jungen Jahren niiiiiie getan. Selbst dann nicht, wenn ich, außer dem Bäckerbesuch, keine aushäusigen Aktivitäten geplant hatte. Und bequeme Schuhe tragen. 

oder ... 

auf fremde Menschen zugehen. Heute kann ich ohne Hemmung jeden ansprechen wenn mir danach ist. In jungen Jahren hatte ich diesbezüglich Hemmungen. Da kam mir noch die Erziehung dazwischen die klar definiert hatte, was eine junge Frau tut oder nicht tut.

oder ... 

das Obrigkeitsdenken ist mir (fast) gänzlich abhanden gekommen. Mich beeindruckt weder Chefarzt noch eine Ministerin und schon gar nicht ein Landrat. Letzteren hat das unlängst etwas irritiert. (die sind das wohl gewohnt)

Ich fasse das zusammen unter: innere Freiheit. 

Tja, vor 6 Jahren habe ich noch gesagt: wenn ich in Rente gehe beginnt die große Freiheit. Damit verband ich Ungebundenheit, kommen und gehen zu können wie es mir beliebt, reisen. Das wird es nun aufgrund unserer Rahmenbedingungen nicht sein. Aber die innere Freiheit, die kann mir keiner mehr nehmen und im Grunde ist das sogar die größere der beiden Varianten.

I feel free
 


Die Geschichte habe ich erst vor drei Jahren ausformuliert, als ich meiner Jüngsten Mut machen mußte und wollte. Leider stand kein Schutzengel zur Verfügung der sie   vor dem Krebs-Tod kurz nach ihrem 50. bewahrte. 
LG ,Helmut 35

Es tut mir sehr leid, das zu lesen. Besonders vor dem Hintergrund Deiner Erzählung.
Ich würde mich freuen wenn Dir folgender Gedanke ein wenig Vertrauen in die Schutzengelbrigade zurück bringen könnte und Du meine Worte nicht als anmaßend empfindest.

Im Rückblick habe ich festgestellt, dass uns diese Engel selten auf die Art und Weise schützen wie wir uns das gemein hin vorstellen. Manchmal nehmen wir es erst einmal gar nicht als Schutz wahr und es braucht etwas Zeit um zu bemerken, dass man in diesen und jenen Momenten wohl behütet war. 
Vielleicht hat Deine Tochter, trotz der Krankheit, trotz der Beschwernis und trotz des frühen Todes einen Begleiter gehabt der ihr den Weg erleichtert hat. Auch das kann Schutz sein. Der Tod ist nicht das Schreckliste was uns auf dieser Erde widerfahren kann. 

 
Schutzengel gibt es die?
Eine solche Frage hätte ich früher, als ich noch ein Kind war, höchstens denken dürfen. ....

Helmut 35u

darf ich fragen was Dich veranlasst hat uns heute diese Frage zu stellen?

Ja, Schutzengel gibt es. Sie erscheinen uns im Laufe des Lebens nur immer wieder in unterschiedlichen Gestalten.

Meinen letzten Schutzengel werde ich wohl nie vergessen. Er war besonders einprägsam, weil auch besonders beharrlich. Es war der Abend/Nachtportier einer Uniklinik. Er sah mich nachts im Stechschritt auf die Intensivstation eilen, wusste, dass ich zu meinem Mann möchte und er sah mir wohl meine Sorge und Angst um ihn an.

Ich war täglich dort und in den ersten 8 Tagen wurde mein Mann von Besuch zu Besuch weniger .. ich verlor ihn immer mehr. Oben auf Station, da wollte ich mir nicht anmerken lassen wie elend mir zu Mute war. Aber wenn sich hinter der Intensivstation wieder die Tür schloss, dann bin ich erst einmal in mir zusammen geklappt. Dann sortierte ich mich und eigentlich wollte ich - wieder im Stechschritt - an diesem Portier vorbei, ab ins Auto, ab nach Hause. Eine Strecke von 45km hinter mich bringen, Nachts, durch Wald mit Wildwechsel und davor durch eine größere Stadt mit regem Verkehr.

Er hat mich jeden Abend erst einmal aufgehalten, regelrecht abgefangen. Er stellte sich einfach mitten in den Weg wenn er mich kommen sah, fragte wie es meinem Mann geht und wie es mir geht. Legte manchmal die Hand auf meine Schulter, machte Mut, versprühte Zuversicht, gab Wärme, hörte mir zu und war nicht penlich berührt, wenn mir die Tränen liefen. Und erst wenn er sah, dass ich wieder etwas ruhiger wurde, lies er mich zum Auto gehen.

Wer weiß an welchem Baum ich ohne ihn gelandet wäre. 

Ich habe ihn nie wieder gesehen. Jedes Mal wenn ich in der Uni oder in der Nähe der Uni war, hatte er keinen Dienst. 

Dieser Mann war für mich ein besonders starker Schutzengel. Ähnliche Engel gab es im Laufe meines Lebens immer wieder, aber dieser, der war einer der besonderen Art. 

Ich kann, wie Du, wenig mit Kirche als Institution anfangen. Ich war noch nicht einmal katholisch. Ich glaube aber an eine höhere Kraft - wie auch immer sie geartet sein mag. Und ich glaube daran, dass uns oft in Not Menschen vorbei geschickt werden um uns zu stützen - vielleicht sollte ich auch sagen.. tragen.

hat auf das Thema RE: Krankenhausreform im Forum Innenpolitik geantwortet
@Zaunkönigin, @elbling

ich verstehe jetzt in keinster Weise wieso und warum Ihr der Threaderöffnerin vorwerft das Thema verfehlt zu haben, just nachdem sie noch einmal einen Text zum Ziel der Veränderungen verlinkt hat.

Diskutiert doch bitte inhaltlich und nicht persönlich, Karl
geschrieben von Karl

und ich verstehe in keinster Weise weshalb Du mir immer wieder Dinge unterstellst die da nicht stehen?

Wo werfe ich irgend etwas vor?

WENN ich etwas vorwerfe, dann geschieht das in direkter Ansprache. Soweit solltest Du inzwischen meinen Schreibstil einordnen können.

Aber wenn wir schon dabei sind...

Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass Du (bestenfalls) auf einem Auge blind bist - und (schlimmstenfalls) persönliche Vorlieben hast. Anders kann ich mir nicht erklären, dass Du offene Angriffe der Threaderöffnerin und ihrer Freundin nicht einmal mit einer Silbe anschneidest, während Du eine Verlinkung zum Thema als Vorwurf interpretierst.

Darf man hier eigentlich noch zur Sache etwas schreiben, oder geht es nur noch um persönliche Animositäten?
hat auf das Thema RE: Krankenhausreform im Forum Innenpolitik geantwortet
Ach Zaunkönigin, warum so pingelig..? Lenova hat sonst für solche Fälle immer einen Standardsatz:
                              Das ist hier nicht Thema.

 Aber das gildet nur für andere. Merkste was..?

Ach Elbling .. so lange Menschen nicht unnötig überheblich und unfreundlich reagieren darf hier jeder irren und wirren. Das gehört doch zum Mensch sein dazu. Schlimm wird es nur, wenn man dann meint das vertuschen zu müssen und anfängt um sich zu beißen. Oder schlimmer noch, wenn man meint es besser zu wissen, sich auf anderer Menschen Kosten selbst erhöht.
hat auf das Thema RE: Krankenhausreform im Forum Innenpolitik geantwortet
hat auf das Thema RE: Krankenhausreform im Forum Innenpolitik geantwortet
 
wie gesagt, davon ausgehend was ich an Rechnungsbeträgen vom Hausarzt meines Mannes sehe würde es mich überraschen, wenn so viel Nettogewinn übrig bliebe. 
Dabei ist das noch ein Arzt der zwar zügig arbeitet, aber noch lange nicht im Akkord. 

Ich selbst bin ja überzeugter GKV-Patient (die Überzeugung hat sich gefestigt seitdem ich die Abrechnungen meines Mannes übernehmen muss) und war mehr als überrascht über die, für mein Empfinden, relativ niedrigen Rechnungsbeträge.
Sie können doch keine Gesamtberechnung für Hausärzte erstellen über deren Einnahmen, wenn Sie "die Kontrolle" eines Patienten haben, nämlich Ihres Mannes. Und dann wollen Sie einen fiktiven Nettogewinn errechnen? Ohne die Details zu Personalkosten, Praxiskosten usw. auch nur im Ansatz zu wissen?

Auch diesem Arzt sei gewünscht, dass er nicht von diesem einem Patienten leben und die Praxis finanzieren muss.
Meist ist es bei Privatpatienten auch nicht von Vorteil, als Arzt "zügig" zu arbeiten, weil die VErgütung auf der Basis der PKV auf völlig anderem System erfolgt.
Warum glauben Sie denn ,dass z.B. Hausärzte sehr daran interessiert sind, eine höhere Menge anPrivatpatienten zu haben? Und warum glauben Sie,dass sich immer mehr losssagen von den gesetzlichen Krankenkassen und sich nur noch als Privatpraxis deklarieren?

Sei sind überzeugter GKV-Patient. Na dann ist ja alles gut.
Vermutlich könnten Sie heute gar nicht mehr in eine PKV wechseln, wenn Sie nicht Ihren finanziellen Ruin vorantreiben wollten.
Und früher als Sie evtl. berufstätig waren, mussten Sie ein entsprechendes höheres Gehalt vorweisen, um Mitglied einer PKV zu werden. In jüngeren Jahren waren diese Versicherungen noch günstiger - aber im Alter sind sie es nicht mehr. Und ein Wechsel ist praktisch unmöglich.

Ich bin seit 50 Jahren privatversichert und damit sehr zufrieden. Als allerdings die monatlichen Beiträge im Alter zu stark anstiegen, kümmerte ich mich um einen abgespeckten Tarif in der Versicherung. Diese ist verpflichtet, solche ihren Kunden anzubieten.
Das klappte gut - ich liess zB. Chefarzt-Behandlung streichen und auch das Einzelzimmer im Krankenhaus (wenn ich dies möchte, zahle ich es selbst). Ausserdem fiel nach Beendigung meiner Berufstätigkeit auch das Tagegeld weg, das es zusätzlich gab, wenn man länger als 6 Wochen krankgeschrieben war.
Olga

Doch doch.. kann man - zumindest in groben Zügen ... , wenn man über Jahre hinweg unterschiedlichste Rechnungspositionen zu sehen bekam und einen gewissen betriebswirtschaftlichen Hintergrund hat. 

Theoretisch könnte ich durchaus auch jetzt noch in eine PKV wechseln, denn ab) bin ich berufstätig und b) ist der finanzielle Rahmen gegeben. Meine Entscheidung gegen eine PKV-Versicherung fusst auf anderen Überlegungen. Es gibt sinnvollere Lösungsansätze.

Ich glaube übrigens gar nichts was Ärzte angeht. Ich weiß nur, dass hier bei uns kein einziger Hausarzt Interesse an einem PKV-Patienten hatte weil sie alle überlaufen sind. 

Sie sind seit 50 Jahren PKV versichert und haben, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, noch nie eine ernsthafte und chronische Erkrankung gehabt. In diesen Zeiten war mein Mann auch (noch) zufrieden. Das kann sich ändern. 
Ich wage diese Behauptung, weil ich 2 Jahre lang mit ähnlich gelagerten Krankheitsbildern 2 Menschen parallel betreut habe und deren Krankenkassenabwicklung übernommen hatte. Die eine GKV-versichert, der andere PKV. Ich hatte also im gleichen Zeitraum den unmittelbaren Vergleich - und musste feststellen, dass die GKV-Patientin im therapeutischen Bereich besser versichert war als der PKV-Patient und das lag nicht am Vertrag, sondern an den seit vielen Jahren nicht überarbeiteten Heil- und Hilfsmittelkatalog der PKV. 

Aber da ich Sie inzwischen gut genug kennengelernt habe um schon jetzt zu wissen, dass sie sowieso davon ausgehen, dass ich keine Ahnung habe, lohnen detaillierte Ausführungen sowieso nicht.
hat auf das Thema RE: Krankenhausreform im Forum Innenpolitik geantwortet
 

ich halte es für legitim, nach einem langen und fordernden Studium auch mehr verdienen zu wollen als ein Lagerarbeiter. Ethik hin oder her. 
Wie kommen wir eigentlich dazu von Ärzten zu erwarten, dass sie ihren Urlaub und ihr Einkommen mit der Allgemeinheit/den Armen teilen? 
 
Es ist vermutlich etwas unglücklich formuliert, wenn "man" hier vom "Verdienen" schreibt. Der Lagerarbeiter erhält einfach weniger Geld als jemand mit akademischer Laufbahn (die er oder sie auch abgeschlossen haben sollten).
Aber in unserem Land studieren die Menschen kostenlos; wenn sie dann während dieser Zeit Probleme haben, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren und gewisse Voraussetzungen erfüllt sind, gibt es BAFÖG.
Das alles wird von SteuerzahlerInnen finanziert - auch von dem zitierten LagerarbeiterIn.

Natürlich darf man von fertigen Ärzten erwarten, dass sie dann einen Teil ihrer sehr guten Einnahmen auch zurückgeben, bzw. die Gesellschaft daran partizipieren lassen.
Das geschieht auch, wenn - je nach Familienstand und Anzahl der Kinder und beruflichem Status des EhepartnerIn - bis zu 60% Steuern auf die Einnahmen fällig werden können.
Oft sparen sich gutverdienende Ärzte dies natürlich, wenn sie das Ehegatten-Splitting voll auskosten; also (meist) die Partnerin nur einen 500-Mini-Job ergreift. Da kann man dann nur hoffen, dass es beziehungstechnisch gut weitergeht - sonst wäre das für die PartnerIn der direkte Weg in die spätere Altersarmut, wenn ER sie verlässt, was ja vorkommen kann.

Es ist also viel komplizierter als es manche Schlagzeilen und vorgefasste Meinungen und Vorurteile vermuten lassen. Auch bei dieser Materie schadet es nichts, sich intensiver damit zu befassen.
Olga
 

Sie stehen also über der Umgangssprache.. mh.. bei uns nennt man immer noch ein Gehalt einen Verdienst. Bei Ihnen nicht?

Und was das Bafög angeht.. ja, man, sollte sich informieren. Also auch Sie .. ...

Studierende an Höheren Fachschulen, Akademien und Hochschulen erhalten BAföG zur Hälfte als Zuschuss, zur Hälfte als Darlehen. Das Darlehen muss selbstverständlich zurückgezahlt werden.

Das BAföG-Darlehen ist zinslos und die Rückzahlungsbedingungen sind sehr sozial. Und: Niemand muss mehr als 10.010 € zurückzahlen.

Jährlich bewerben sich bis zu 50.000 Bewerber für ein Medizinstudium. Nur etwa 11.000 davon werden an öffentlichen Hochschulen zugelassen. Wer den NC nicht erreicht, kann über die Wartezeitquote doch noch zu seinem Platz kommen. Die durchschnittliche Wartezeit für Medizin liegt jedoch seit 2015 bei 14 Semestern. Eine lange Zeit, die einige nutzen, indem sie eine andere medizinische Ausbildung oder eine Lehre antreten. Andere nutzen statt dessen die Privatuni. Mittlerweile gibt es in Deutschland 6 private Universitäten, die medizinische Studiengänge anbieten. 

An privaten Unis muss man pro Semester zwischen 6.000 und 12.000 € rechnen. 

Es gab aber auch Zeiten in denen selbst für ein Medizinstudium an staatlichen Unis eine Studiengebühr entrichtet werden musste. Ich meine das wurde ca. 2015 wieder abgeschafft. Die Höhe ist mir nicht mehr in Erinnerung.

Der junge Mensch, der dieses Studium angeht, bringt aber auch von sich mehr ein, als das bei anderen Studiengängen der Fall ist. Nämlich mehr Lebenszeit in denen er nichts/wenig verdient. Das Studium der Humanmedizin dauert mindestens 6 Jahre und 3 Monate. 

Ihre Überlegungen zum Ehegatten-Splitting hat hier m.E. überhaupt nichts zu suchen, denn das nutzt jeder andere ebenfalls. Und ob Ehepartner weniger arbeiten weil der Partner Arzt ist, ist ebenfalls irrelevant. Abgesehen davon.. in meinem Umfeld ist das nur noch bei meiner Generation ein Thema. Die Jungen haben in der Regel ebenfalls einen herausfordernden Beruf. Da stehen andere Probleme an. Aber gleichgültig wie ... das ist an dieser Stelle sowieso irrelevant.
 

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